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Mein schulisches Motto für 2024: Mehr Spaß!

Viele spannende Beiträge stehen bereits in der Blogparade „Mein schulisches Motto für 2024“, und ich habe ein paar Blogs wiederentdeckt, die ich immer mal wieder gelesen, die ich aber im letzten Jahr auch ein bisschen aus den Augen verloren hatte. Eine tolle Idee, und ein gutes Thema, zu dem ich auch ein paar Gedanken habe.

Seit ein paar Jahren nehme ich mir zu Jahresbeginn immer ein neues Thema vor, das ich im Lauf der nächsten 12 Monate bearbeiten möchte. Diese Themen waren nicht immer ganz neu, es ging mir eher um eine Fokusverschiebung. Ich habe mich darauf konzentriert, möglichst viele neue Zugänge zu finden und bei jeder Gelegenheit etwas auszuprobieren. 2019 waren es die digitalen Tools, die ich in meiner damals noch völlig analogen Schule, ausgerüstet mit einem mobilen Access-Point, in alle Klassenzimmer getragen habe – nicht ahnend, wie froh ich im nächsten Jahr über meine Erfahrungen sein würde. Als ich mir Individualisierung als Thema gesetzt hatte, habe ich bergeweise Differenzierungsmaterial erstellt und meistens wieder verworfen – ein aufwändiger Weg, um festzustellen, dass ich andere (und weniger materialintensive) Differenzierungsansätze für sinnvoller halte. Ein Spanischkurs, in dem niemand sprechen wollte, hat mich dazu gebracht, alle möglichen Formen der Sprechförderung zu suchen und auszutesten. Dieser Kurs hat meine Bemühungen leider weiterhin vor allem stumm honoriert (sie wussten es aber zu schätzen!) – aber der nächste Kurs wurde dafür umso redseliger.

Auch dieses Jahr gäbe es wieder viele Themen zur Auswahl, aber ich stelle gerade fest, dass ich im Moment am liebsten an das Jahr 2012 zurückdenke. Man wird sich erinnern: 2012 endete der Maya-Kalender, was den einen oder die andere dazu verleitete, den Weltuntergang zu erwarten. Ich habe einen leichten Hang zu schwarzem Humor, daher war es für mich das Jahr der Maya-Kalender-Weltuntergangs-Witze. Weil eines meiner Themen in meiner damaligen Spanischklasse die altamerikanischen Kulturen waren, habe ich jede Woche einen neuen Maya-Kalender-Witz in den Unterricht mitgebracht, und auch, wenn sie nicht alle wirklich lustig waren – also, einige schon, die finde ich heute noch super! –  haben sich alle ein bisschen darauf gefreut. Und daher habe ich nach den Mayas einfach damit weitergemacht, jede Woche einen Witz in den Unterricht mitzubringen.

Ich glaube, mein Arbeitsmotto für das Jahr 2024 wird „Spaß“ lauten. Damit meine ich nicht, dass mir die Schule im Augenblick keinen Spaß macht, im Gegenteil, und ich hoffe auch, dass mein Unterricht zur Zeitnicht ganz humorbefreit ist. Ich möchte aber dem Leichten, Zweckfreien und Lustigen gezielt wieder etwas mehr Raum geben. Wir besprechen im Unterricht viele ernste Themen, wie Globalisierung und Diktaturen, und auch die Vorbereitung des Abiturs wird ihren Raum brauchen. Die Themen sind wichtig und auch spannend, und die Schüler*innen sind interessiert. Aber allein dafür hat wohl niemand das Fach Spanisch gewählt. Außerdem hat diese Woche ein neuer Kurs Referendar*innen ihre Ausbildung angefangen; sie beginnen eine spannende Reise mit vielen Erfahrungen, und ich hoffe, dass auch sie erleben, dass das Lehrer*innen-Sein nicht nur erfüllend (und, ja klar, anstrengend) sein kann, sondern auch manchmal richtig lustig, und das nicht nur zwischen den Stunden. Ich brauche ein bisschen Leichtigkeit, schon damit mir nicht unterwegs die Puste ausgeht, und das geht bestimmt nicht nur mir so. Also, das ist mein Plan: verstärkt nach den Gelegenheiten zum Lachen zwischendurch suchen: das spaßige Kurzvideo mitbringen, auch wenn es mal nicht hundertprozentig zum Thema passt, in der 6.Stunde lieber einen schrägen Energizer (das kotzende Känguru!) statt Ermahnungen zücken, uvm. Ich bin gespannt. 😉

8 Antworten auf „Mein schulisches Motto für 2024: Mehr Spaß!“

Ich habe letztes Jahr mit dem Konversationskurs immer Dad Jokes vorgelesen. Wer gelacht hat, hatte verloren 🙂 Vielleicht gibt’s da was ähnliches für Spanisch. In Englisch sind die teilweise echt ganz schön hintergründig und erfordern einiges an Sprachkenntnis.

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